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Mai 2010
 
An- und Abmeldung des Newsletters
Botschaft des Staates Israel - Berlin
„As I remember“ - Videokunst und Installationen aus Israel in Dresden
„Bauhaus Tel Aviv – Von Ramat Gan nach Kassel“ Ausstellung von Sergio Lerman
16. Jewish Film Festival Berlin 2010
Israelische Filme beim 25. DOK.fest München vom 5. bis 12. Mai 2010
Deutschlandweiter Kinostart: „Du sollst nicht lieben“
Neuer Roman von Eshkol Nevo: „Wir haben noch das ganze Leben“
Lesung und Autorengespräch mit Nava Semel: „Liebe für Anfänger“
Das „Brass Quintett“ aus Israel zu Gast in Deutschland
Coolooloosh im Mai auf Deutschland-Tournee
Eatliz mit neuem Album auf Tournee in Deutschland
„The Art of Duo“ Efrat Alony und Julie Sassoon im Kleinen Sendesaal des RBB in Berlin
Neue Kammermusik aus Israel in Potsdam
Yasmeen Godder mit „Love Fire" am HAU 1 in Berlin
Arkadi Zaides bei den 20. Potsdamer Tanztagen
Israelische Teilnehmer bei der Tanzoffensive 2010 vom 1. bis 8. Mai 2010 im Lofft in Leipzig
Israel als Gastland beim Heidelberger Stückemarkt 2010
„Die Banalität der Liebe“ von Savyon Liebrecht in Heidelberg und Freiburg
„Israel im Spiegel von Fotografie, Literatur und Theater – Eine Momentaufnahme“, Paneldiskussion am 4. Mai 2010 in München
Orto-da mit „Stones“ bei den Walder Theatertagen
„As I remember“ - Videokunst und Installationen aus Israel in Dresden
 
Am Mittwoch, den 12. Mai 2010, wird im Geh 8 Kunstraum in Dresden die Ausstellung „As I remember“ eröffnet. Die Ausstellung umfasst Videokunst und Installationen der israelischen Künstler/innen Varda Getzow, Fahed Halabi, Erez Israeli, Shahar Marcus, Liav Mizrahi, Gilad Ratmans, Ariel Reichmann, Ariela Plotkin, Gal Volinez.

Die israelische Videoszene ist sehr vielfältig. Auffällig ist, dass die Darsteller der Filme oftmals die Künstler/innen selbst sind. Immer noch sind die Themen „Identität“ und die Frage nach den eigenen Grenzen der Freiheit sehr wichtig für viele künstlerische Auseinandersetzungen in Israel. Die hier vorgestellten Arbeiten nähern sich der Thematik auf unterschiedliche Weise. Ausgehend von der eigenen Biografie beleuchten sie persönliche Lebensmomente, Konfliktsituationen der Generationen und des alltäglichen Lebens sowie historische Aspekte. Sie transformieren Klischees, Erinnerungen und den Schmerz der eigenen Geschichte in eine humorvolle, absurde oder bedrohliche Bildsprache und erreichen dabei eine Intensität, die für den Betrachter spürbar wird. Die Ausstellung zeigt acht Video-Performances und eine Video-Installation von Künstler/innen verschiedener Generationen. Sie konzentriert sich auf so genannte Close-up-Videos, in denen der Künstler jeweils direkt vor einer fest installierten Kamera agiert.

Varda Getzow arbeitet schon seit 20 Jahren als Video- und Installationskünstlerin. Das Video drückt einen Wunsch, ein Gebet, eine Ordnung, einen Schrei nach Frieden (Shalom) aus, der sich ständig wiederholt. Anfangs ist die Stimme sehr ruhig, fast flüsternd, wird dann aber immer lauter. Der Klang der Stimme zeichnet die Silhouette einer Landschaft, die ins Tal hinabsteigt, um anschließend den Berg zu erklimmen und wieder im Tal zu enden. Das Bild der Landschaft symbolisiert den sichtbaren Ort aller Erinnerungen. Er trägt die Fußspuren unserer Vorfahren und ist getränkt mit dem Blut unserer Väter und Mütter.

Fahed Halabi kombiniert in ihrem Video traditionelle arabische Tanzbewegungen mit ironischem Klassenbewusstsein. Mit einem Werkzeug-Gürtel um seine Hüften, führt er einen Bauchtanz zu einem Lied der libanesischen Sängerin Nancy Ajram vor. Während des Tanzes zieht der Künstler sein Hemd aus, was in seiner Gestik nicht nur erotisch gemeint ist, sondern vielmehr an die Realität der letzten zehn Jahren erinnert, in denen viele palästinensische Männer gezwungen wurden, beim Überqueren der Checkpoints, beim Besteigen eines Busses oder als Routineverfahren bei Begegnungen mit israelischen Sicherheitskräften ihren nackten Oberkörper zu zeigen. In dieser Arbeit macht Halabi in ironischer Weise auf zwei stereotype westliche Betrachtungsweisen arabischer Menschen aufmerksam: Zum einen auf die Bedrohung der Sicherheit, die von arabischen Männern auszugehen scheint, zum anderen auf die vermeintlich ewig bauchtanzende orientalische Frau.

Erez Israeli geht in seinen Videoperformances oftmals an die Schmerzgrenzen oder überschreitet diese gar. Sein eigener Körper ist dabei stets Ausgangspunkt einer Selbsterfahrung, die auf historischen Erfahrungen beruht. „Silence is golden“ reflektiert die Tatsache, dass während des Nationalsozialismus jüdischen Männern und Frauen aus den Arbeitslagern die Goldzähne gezogen wurden, um sie zu Geld zu machen. Da die technische Produktion des Videos jedoch deutlich sichtbar bleibt, verschiebt sich der bitter ernste Hintergrund zu einer Groteske.

Shahar Marcus rezitiert die Apokalypse aus dem Buch Ezechiel, welches eine um 600-560 v. Chr. in Babylonien entstandene Schrift des Alten Testaments ist, die die Visionen und symbolischen Handlungen des Propheten Ezechiel beschreibt. Der israelitische Priester gehörte zu der ersten Gruppe der während des Babylonischen Exils verschleppten Israeliten. Indem Marcus die selbstgebackenen Orden von seiner Uniform reißt und verspeist referiert er die sogenannte Dreyfus-Affäre, im Zuge derer der deutschstämmige jüdische Artilleriehauptmann im französischen Generalstab, Alfred Dreyfus, auf Grund seiner religiösen Zugehörigkeit unter Generalverdacht geriet, Landesverrat begangen zu haben. Der Titel-Satz der Arbeit „Die Väter haben saure Trauben gegessen und die Zähne der Kinder sind immer noch stumpf davon“ (sinngemäß) entstammt einem israelischen Sprichwort, welches ironisch die israelische Realität und die Debatte zwischen den verschiedenen Generationen beschreibt.

Liav Mizrahi entwickelt seit zwei Jahren raumgreifende Installationen aus Papier. Dieses leichte und vielfältig formbare Material nutzt er, um eine Synthese von Landschaft und Erinnerung zu kreieren. Die langwierige Vorbereitung der Installationen hält Mizrahi 2008 erstmals in einem Video fest. Mit Hand und Mund formt und klebt er hunderte kegelförmiger Miniskulpturen, die aufgebracht auf langen Papierbahnen zu Landschaften werden. So zieht der meditative Prozess des Entstehens in das Endresultat mit ein, auf welchem der Künstler seinen genetischen Abdruck und somit seine persönliche Identität hinterlässt.

Gilad Ratmans Video-Installationen und Arbeiten konzentrieren sich auf eine Untersuchung dessen, was den Menschen definiert. „The Boggyman“ basiert auf gefundenem Material, welches die Selbst-Dokumentation eines im Schlamm versinkenden Mannes zeigt. Die Erfahrung, in natürlichen Schlammlöchern langsam zu versinken und dem Tode nahe zukommen, zieht jährlich hunderte von Menschen nach Arizona. Ratman hat dieses Material neu geschnitten und erzeugt damit eine filmische Spannung, die die Grenzen zwischen Fiktion und Dokumentation aufheben.

Ariel Reichmann wuchs in Jerusalem in einer jüdisch-orthodoxen Familie auf und besuchte eine jüdische Schule. In dem Video sehen wir den Künstler in seinem Bett in Jerusalem sitzen, während er ohne Unterlass ein jüdisches Lied singt, welches er als Kind und Jugendlicher täglich, oft stundenlang, in einer Gruppe junger Männer gesungen hat. Der Text entstammt der Bibel (Kohelet): „Everything has an appointed season, and there is a time for every matter under the heaven. A time for love - a time for hate - a time for war - and a time for peace."

Ariela Plotkin ist Musikerin und Videokünstlerin. Als solche rebelliert sie gegen die Ideale der Weiblichkeit, sowohl was westliche Schönheitsnormen betrifft also auch religiöse Vorstellungen des Typus Frau. Die erste Sprache, die Ariela erlernte war Jiddisch, und so singt sie in dem Video ein Schlaflied in der Sprache ihres Großvaters, welches sie selber komponiert und getextet hat und wünscht sich, ihr Großvater Zvi hätte es ihr vorgesungen. Dabei spielt sie mit ihrer Ausstrahlung, die zugleich kindlich-unschuldig und erotisch wirkt.

Der jüngste Künstler dieser Ausstellung, Gal Volinez, befasst sich in seinen Video-Performances mit der Frage nach der eigenen Identität. Als schwuler Mann, der keinem gängigen Schönheitsideal entspricht, lotet er die Grenzen seiner persönlichen Freiheit aus und überschreitet dabei ironisch und humorvoll jede Geschmacksgrenze. Als großer Fan von Britney Spears tanzt er nackt zu ihrer Musik vor dem eigenen Badezimmerspiegel, gibt sich sexy und verführerisch, wie sein Vorbild.

(Foto: Liav Mizrahi)

 „As I remember“ - Videokunst und Installationen aus Israel in Dresden
13. Mai 2010 bis 6. Juni 2010
Eröffnung 12. Mai 2010 um 19 Uhr, ab 21 Uhr DJ-Performance von Ariela Plotkin (Tel Aviv)

Geh 8 Kunstraum und Ateliers e.V. (Dresden)
Gehestraße 8
01127 Dresden
Tel.: 0351 / 8 21 47 15
http://www.geh8.de/






 
 
„Bauhaus Tel Aviv – Von Ramat Gan nach Kassel“ Ausstellung von Sergio Lerman
 
Am 26. Mai 2010, um 17.00 Uhr eröffnet wird im Rathaus der Stadt Kassel die Ausstellung „Bauhaus Tel Aviv – Von Ramat Gan nach Kassel“ von Sergio Lerman eröffnet.

1947 in Brasilien und  seit 1970 in Israel ansässig war Sergio Lerman zehn Jahre lang der „Stadt-Architekt“ von  Tel Aviv. In dieser Funktion gehörte er zum Expertenteam, der von UNESCO mit einer Bestandaufnahme der Bauten  der „Weißen Stadt“ beauftragt wurde, die deren Erhalt und Restaurierung zum Ziel hatte. Zur Ermittlung und  Rettung des wertvollen Baubestandes im  „International Style“ - wie der Bauhaus-Stil in Israel genannt wird-  hat er eine Reihe von Zeichnungen realisiert, die die historische Bausubstanz in ihrem ursprünglichen Zustand zeigen. Zu sehen waren sie zum ersten Mal im Museum of Modern Art der Stadt Ramat Gan, wo er seit 2000 „Stadt-Architekt“ ist.

Lermans Zeichnungen sind mit ihren klaren Linien das Werk eines künstlerisch arbeitenden Architekten. Skizzen auf einem mal kompakt-monochromen, mal verschwommenen Hintergrund, mal von der Seite, mal schräg zwischen zwei Bauten eingefügt, hier von der Frontseite, dort eindrucksvoll von unten fokussiert.  Farbflecken – von Blau bis Gelb, Rot und Orange-  bringen Bewegung in die Kompositionen und lassen die Konturen der strahlend weißen Fassaden kontrastreich zur Geltung kommen, bis sie beginnen, frei im Raum zu schweben. Stilisierte Zierelemente, die an Palmen, Pflanzen und Gebüsche  erinnern, weisen auf Spuren einer üppigen Vegetation, die das Erscheinungsbild sowohl Tel Avivs als Ramat Gans prägen und Schutz vor extremer Hitze, Trost für das sehnsüchtige Auge, Flügel für weit ausschweifenden Gedanke bieten. Realistische Aussichten urbaner Landschaften verflüchtigen sich somit in Lermans Arbeiten, der u.a. Autor zahlreicher Bilderbücher über „magische Orte“ Israels ist, in poetische Visionen, die in einer aus Träumen entstandenen Wirklichkeit angesiedelt sind. 

„Bauhaus Tel Aviv – Von Ramat Gan nach Kassel“ von Sergio Lerman

Vom 27. Mai bis 30. Juni 2010
Eröffnung am Mittwoch, den 26. Mai 2010, 17.00 Uhr

Öffnungszeiten 8.00 – 16.00 Uhr

Rathaus der Stadt Kassel
34112 Kassel






 
 
16. Jewish Film Festival Berlin 2010
 
Noch bis 6. Mai 2010 findet im Kino Arsenal das 16. Jewish Film Festival Berlin 2010 statt. Aus Israel sind folgende Beiträge im Programm:

Donnerstag, 29. April 2010, 18.00 Uhr
„Five Hours from Paris”, Regie: Leon Prudovsky, Israel 2009, OmE 90’

Yigal schlägt sich als Taxifahrer durch sein tristes Leben. Einziger Lichtblick ist seine Liebe zum Chanson. Dann lernt er Lina kennen und lieben, die als Musiklehrerin den Traum von der Karriere als Konzertpianistin längst begraben hat.

Sonntag, den 2. Mai 2010, 20.00 Uhr, deutsche Erstaufführung
„Ultimatum“, Regie: Alain Tasma, F/IL 2008, OmE 102’

Der Film spielt zur Zeit des Golfkrieges 1990/91. Im Mittelpunkt stehen die Sorgen, Gedanken und Ängste der Bewohner Jerusalems – einer Stadt, die sich damals im Radius von Raketenangriffen befand.

Montag, 3. Mai 2010, 20.00 Uhr, Dokumentarfilme
„Sayed Kashua – Forever Scared”, Regie: Dorit Zimbalist, Israel 2009, OmE 53’
„Worst Company in the World”, Regie: Regev Contes, Israel 2008, OmE 50’

Sieben Jahre hat Dorit Zimbalist den arabisch-israelischen Erfolgsautor Sayed Kashua durch die Wirren und einschneidenden Ereignisse seines Lebens begleitet. Das aufschlussreiche Porträt „Sayed Kashua – Forever Scared“ dokumentiert seinen schwierigen Stand zwischen zwei Welten.
„The Worst Company in the World“ erzählt die Geschichte eines Vaters, der mit seinem Bruder und einem Freund eine erfolglose Versicherungsgesellschaft in Tel Aviv betreibt. Trotz guter Ausbildung und viel Humor sind sie am Rande des finanziellen Ruins, bis der Sohn eingreift.

Dienstag, den 4. Mai 2010, 18.00 Uhr, deutsche Erstaufführung, zu Gast: Dani Dothan und Dalia Mevorach
„Queen of Jerusalem“, Regie: Dani Dothan, Dalia Mevorach, Israel 2009, OmE 75’

„Als ich ein kleiner Junge war dachte ich, meine Mutter sei eine Königin“, sagt der Musiker, Schriftsteller und Regisseur Dani Dothan über seine Mutter. Die 86-jährige Professorin Trude Dothan ist die berühmteste Archäologin Israels und international anerkannte Philister-Expertin. Kurz nach Dani Dothans Entschluss, einen Film über das Leben seiner Mutter zu drehen, fesselt sie ein Unfall ans Haus. Dani entdeckt ein Leben, dass ihm seine Mutter bislang verborgen gehalten hat.

Dienstag, 4. Mai 2010, 20.00 Uhr, zu Gast: Itay Ken-Tor (Produzent)
„A Film Unfinished“, Regie: Shtikat Haarchion, Yael Hersonski, Israel 2010, OmE 62’

Ausgangspunkt des Dokumentarfilms sind unvertonte, nur teilweise geschnittene Filmaufnahmen aus dem Warschauer Ghetto, die nach dem Krieg entdeckt und schnell zur Quelle für Historiker wurden. Die umfangreiche Recherche der Regisseurin Yael Hersonski zeigt, dass es sich bei den Aufnahmen um inszenierte Szenen handelt, die Nazi-Propaganda-Zwecken dienen sollten. Der Film erhielt den „World Cinema Documentary Editing Award" beim „Sundance Film Festival."

Kino Arsenal
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Tel.: 030 / 26955-100
E-Mail: ticket@arsenal-berlin.de

http://www.arsenal-berlin.de/
www.jffb.de






 
 
Israelische Filme beim 25. DOK.fest München vom 5. bis 12. Mai 2010
 
Das internationale Dokumentarfilm-Festival München feiert ein Jubiläum. Vom 5. bis 12. Mai 2010 werden zum 25. Mal künstlerisch herausragende und gesellschaftlich relevante Filme aus dem In- und Ausland in München präsentiert. Folgende Beiträge aus Israel sind in diesem Jahr im Programm:

DOK.forum Internationale Reihe:

„Diplomat“, Regie: Dana Goren, Israel 2009, Farbe, DigiBeta, 80 Min., OmeU (Deutschlandpremiere)
Sonntag, 9. Mai 2010, 16.00 Uhr, Filmmuseum
Dienstag, 11. Mai 2010, 17.30 Uhr, Atelier 1

600 Bewohner, acht Stockwerke, 700 Zimmer: Das einstige 5-Sterne-Hotel „Diplomat" in Jerusalem bietet heute einen Zufluchtsort für Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion.

„I shot my Love“, Regie: Tomer Heymann, Israel / Deutschland 2010, Farbe, DigiBeta, 70 Min., OmeU
Montag, 10. Mai 2010, 21.30 Uhr, Atelier 1

Auf der Berlinale, nach der erfolgreichen Premiere seines Films, passiert es: Tomer Heymann verliebt sich in den Tänzer Andreas Merk. Diese berührende israelisch – deutsche Liebesgeschichte überwindet Raum und Zeit. Liebenswert.


DOK.special HFF-Panorama:

„Qassam”, Regie: Ya"ir G. Magall, Deutschland / Israel 2009, Farbe, DigiBeta, 20 Min., OmdtU
Donnerstag, 6 . Mai 2010, 13.00 Uhr, Filmmuseum (HFF-Panorama 1: Out of Time)
Mittwoch, 12. Mai 2010, 20.00 Uhr, Filmmuseum (HFF-Panorama 1: Out of Time)

Dieser kurze Film über die Grenzregion am Gazastreifen gleicht einer Parabel zum gesamten Nahost-Konflikt. Die Menschen hadern mit dem Lauf der Dinge, aber sie können sich nicht entscheiden, etwas Grundlegendes daran zu ändern.


DOK.forum Internationale Reihe

„Yes, Miss Commander“, Regie: I:tzik Lerner & Dan Setton,
Israel 2009, Farbe, DigiBeta, 96 Min., OmeU, (Deutschlandpremiere)
Donnerstag, 6. Mai 2010, 18.00 Uhr, Arri
Dienstag, 11. Mai 2010, 20.00 Uhr, Atelier 2
 

Junge Straftäter sollen zur Resozialisierung einen Grundwehrdienst in der Armee ableisten. Die Ausbilderinnen sind bildhübsche Frauen im gleichen Alter. Es sind erschwerte Bedingungen, nicht nur für die rebellischen Rekruten. Schon bald entsteht eine Spirale aus erotischer Anziehung und Aggression, Trotz und Unterwerfung.

Tel.: 0180 / 54 81 81 81
http://www.dokfest-muenchen.de/

 






 
 
Deutschlandweiter Kinostart: „Du sollst nicht lieben“
 
Am 20. Mai 2010 läuft der Film „Du sollst nicht lieben“ von Haim Tabakman bundesweit in den deutschen Kinos an. Die deutsche Kinopremiere wird vorab am 10. Mai 2010 im Hamburger Kino Abaton stattfinden.

In diesem Film flüchtet der junge und attraktive Student Ezri vor dem Regen in den Laden des Fleischers Aaron. Beide sind orthodoxe Juden, doch anders als der unstete Ezri ist Aaron Ehemann, Familienvater und ein respektiertes Mitglied der Gemeinde in Jerusalem. Was als Arbeitsbeziehung anfängt, entwickelt sich schnell zu einer erotischen Faszination zwischen den beiden so ungleichen Männern – und diese stürzt den Fleischer in eine tiefe Glaubens- und Familienkrise. Haim Tabakmans aufwühlendes, vielfach preisgekröntes Drama wirft einen vieldeutigen Blick in die Welt des ultra-orthodoxen Judentums und nimmt sowohl den Glauben als auch die sexuelle Lust als menschliche Bedürfnisse ernst.

Der Film gewann u.a. folgende Preise: Festival de Cannes 2009 (Un Certain Regard), Film Festival Gent (Großer Preis), Palm Springs Filmfest (Bestes Spielfilmdebüt), Cape Winlands Film Festival (Bester Spielfilm), Jerusalem Film Fest (lobende Erwähnung und Bester Hauptdarsteller), Shalom Europa (Bester Film).

„Du sollst nicht lieben“, Regie: Haim Tabakman, Israel/Frankreich/Deutschland 2009, 90 min., DF und OmU, Buch : Merav Doster
Besetzung: Zohar Strauss (Aaron), Ran Danker (Ezri), Tinkerbell (Rivka), Tzahi Grad (Rabbi Vaisben), Isaac Sharry (Mordechai) u.a.
Im Verleih der Edition Salzgeber.

Alle Termine und weitere Informationen:
http://www.dusollstnichtlieben.de/

 






 
 
Neuer Roman von Eshkol Nevo: „Wir haben noch das ganze Leben“
 
Das Leben ist hip, tragisch und ohne Fußball und Freunde sinnlos.
WM-Finale 1998. Frankreich – Brasilien. Fiebrige Stimmung vor dem Fernseher zwischen Churchill, Juval, Amichai und Ofir. Die vier sind um die dreißig, Freunde seit Jugendtagen, sie gucken zusammen Fußball, quatschen, kiffen, sind füreinander da. Da verfällt einer auf eine kuriose Idee – drei Lebenswünsche auf einen Zettel zu schreiben, die Zettel zu verstecken und erst beim nächsten Finale die Wünsche preiszugeben. Wird das Glück auf ihrer Seite sein? Vier Jahre später ist nichts, wie es war. Die Stimmung im Land ist explosiv, die Wünsche sind verweht, das Leben schmeckt anders. Eshkol Nevos neuer Roman über die Lust am Jungsein, die Innigkeit echter Freundschaft, weiß um die Zerbrechlichkeit des Lebens und ist doch voller Hoffnung und Wärme.

Eshkol Nevo wurde 1971 in Jerusalem geboren und wuchs in Detroit und Israel auf. Nach seinem Psychologiestudium an der Universität Tel Aviv arbeitete er zunächst als Werbetexter und unterrichtet heute creative writing an den Universitäten in Tel Aviv und in Jerusalem. Nevo hatte bereits einen viel beachteten Erzählband vorgelegt, als sein Debütroman „Vier Häuser und eine Sehnsucht“ bei Lesern und Kritikern in Israel Furore machte. Er stand über eineinhalb Jahre auf der Bestsellerliste, wurde 2005 mit dem „Golden Book Prize" ausgezeichnet. Übersetzungen seiner Werke erscheinen auf Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch.

Eshkol Nevo: „Wir haben noch das ganze Leben“ (Roman)
1. Auflage, Mai 2010 bei dtv premium, 440 Seiten
Aus dem Hebräischen von Markus Lemke

http://www.dtv.de/






 
 
Lesung und Autorengespräch mit Nava Semel: „Liebe für Anfänger“
 
Am Sonntag, den 30. Mai 2010, um 11.00 Uhr finden in den Räumen des Literaturhauses Berlin eine Lesung und ein Autorengespräch mit Nava Semel über ihr neues Buch „Liebe für Anfänger“ statt, das im Februar 2010 erschienen ist.

„Wie kann Liebe beides sein, eine Quelle des Vergnügens und des Elends? Überwältigende Freude und große Traurigkeit? Bedeutet Sichverlieben ein Glück, das zu Leiden führt, oder leidet man erst und wird dann glücklich? Wie kann Liebe beides sein? Das eine, und das Gegenteil?“ Die erste Liebe ist so bittersüß, dass sie viele junge Menschen in Verwirrung stürzt. Da ist zum Beispiel der Junge aus dem Theaterkurs, der unbedingt die Rolle des Esels in Shakespeares Sommernachtstraum übernehmen will, um endlich seine Angebetete Lyra, die die Rolle der Königin hat, küssen zu dürfen. Da ist das junge israelische Mädchen, das sich in Mikey verliebt, einen Amerikaner und Elvis-Fan, vor dem sie ihre Liebe jedoch verbirgt und über den sie sich lustig macht – was Mikey nicht daran hindert, ihr seine Liebe zu gestehen. Nava Semel erzählt einfühlsam und mit einer gewissen Melancholie von den geheimen Wünschen und Träumen, Gefühlen und Empfindlichkeiten Jungverliebter, ihre sieben Geschichten spielen in Israel zu verschiedenen Zeiten. Die Übersetzung stammt von Mirjam Pressler, die Illustrationen von Gerda Raidt.

Nava Semel, geboren 1954 in Tel Aviv, studierte an der Universität Tel Aviv Kunstgeschichte. Bereits mit siebzehn Jahren begann sie in verschiedenen journalistischen Berufen zu arbeiten, darunter als Produktionsassistentin beim israelischen Rundfunk und Fernsehen. Sie arbeitete für das Museum of Jewish Diaspora in Tel Aviv und schrieb unter anderem Artikel für verschiedene Kunstzeitschriften und Frauenmagazine in Israel. Neben Kurzgeschichten, Gedichten und Theaterstücken hat Nava Semel Romane für Erwachsene und mehrere Kinderbücher veröffentlicht. In der Bundesrepublik Deutschland wurde sie vor allem durch ihren Roman „Gerschona“ bekannt, der in den USA mit dem National Jewish Book Award ausgezeichnet wurde.

30. Mai 2010, 11.00 Uhr
Lesung und Autorengespräch mit Nava Semel: „Liebe für Anfänger“
Moderation: Shelly Kupferberg, Lesung des deutschen Textes: Sabine Falkenberg.

Literaturhaus Berlin
Fasanenstr. 23
10719 Berlin
Tel.:  030 / 887 28 60






 
 
Das „Brass Quintett“ aus Israel zu Gast in Deutschland
 
Vom 18. bis 21. Mai ist das „Brass Quintett“ aus Israel zu Gast in Deutschland.

Das israelische Bläserquintett zelebriert dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum. Daneben haben die Mitglieder selbstständige musikalische Karrieren außerhalb des Ensembles und treten mit den besten Orchestern Israels auf. Das Repertoire des Ensembles reicht von der Musik des Barocks, über die Romantik bis hin zu Jazz sowie zeitgenössischer und moderner israelischer Musik. Das „Brass Quintett“  ist für seine unmittelbare Verbindung zum Publikum und seine interaktive Moderation bekannt, sowie für seine hohen musikalischen Standards. Ein besonderes Anliegen des Ensembles ist es, klassische Musik einem breiten Publikum nahe zu bringen.

Auf seiner zweiten Deutschlandreise bietet das israelische Bläserquintett ein virtuoses und abwechslungsreiches Programm. Highlights sind u.a. Bachs berühmte Toccatta und Fuge in d-moll, eine Bearbeitung von Mendelssohns Streichquartett in Es-Dur, Vivaldis Frühling, Ausschnitte von Bernsteins West Side Story und Filmmusik zu Schindlers Liste.

Brass Quintett:
Guy Sarig – Trompete
Yuval Shapiro – Trompete
Barak Yeivin - Horn
Yaron Hering – Posaune
Noam Nehemia – Tuba

Programm:

J.S. Bach - Toccata und Fuge in d minor

F. Mendelssohn - String Quartet Op. 12 in E flat major:
1. Adagio and Allegro non Tardante
2. Canzonette
3. Andante Espressivo
4. Molto Allegro e Vivace

G. Puccini - Musetta´s Walz Song from „La Boheme"

- Pause -

Amazing Grace

A Theme from „Schindler´s Liste".

L. Bernstein – „West Side Story Suite"
Prologue
Something´s Comin"
Maria
Tonight

A. Vivaldi – Der Frühling aus „Die vier Jahreszeiten"
Allegro, Spring Has Come
The Barking Dog
Allegro, Pastoral Dance

M. Travis - 16 Tons

U. Mamlok - Piece for Brass Quintet (World Premiere).

Encore:   L. Pollack - That´s a Plenty


Termine:

Dienstag, 18. Mai 2010, 19.00 Uhr 
Kirche St. Marien
Hauptstr. 3
29342 Wienhausen
Tel.: 05149 / 347 oder 05144 / 2582

Mittwoch, 19. Mai 2010, 19.00 Uhr 
Ev. Luth St. Pankratius
Kirchenkreiskantorat
Spittaplatz 1
31303 Burgdorf

Donnerstag, 20. Mai 2010, 17.00 Uhr 
Park Wienhausen
Mühlenstr. 8
29342 Wienhausen

Freitag, 21. Mai 2010, 18.00 Uhr 
Kirche St. Matthäus
Matthäikirchplatz
10785 Berlin
Tel.: 030 / 2 62 12 02
www.stiftung-stmatthaeus.de






 
 
Coolooloosh im Mai auf Deutschland-Tournee
 
Die Band Coolooloosh wurde im Jahr 2003 gegründet und tourte bereits erfolgreich in den USA. Im Mai kommen sie erstmals auf Tournee nach Deutschland.

Die Band vereint einige der besten jungen Talente des Landes. Mittlerweile sind aus den fünf, sieben Musiker geworden und von der renommierten „Jerusalem Post" wurden sie als Band gewürdigt, nach der „die israelische Öffentlichkeit hungrig ist.“ Keine Band habe derzeit einen Sound zu bieten, der süchtiger mache und der die Massen so in ihren Bann ziehe. Der Musikstil setzt sich aus Soul, Funk HipHop, Rap und Jazz zusammen. Im Wechsel zwischen Englisch und Hebräisch mischen sie die Genres und unterstreichen ihren unverwechselbaren Stil.

Exklusiv stellen sie ihr aktuelles Album „Elements Of Sound", von dem inzwischen auch ein Remixalbum entstanden ist, in Deutschland vor. Für die Aufnahmen zum Album konnten die Israelis Soul Legende Bunny Sigler, mit dem sie auch verschiedene Konzerte in den USA und Israel gespielt haben und den weltweit bekannten Perkussionisten Pablo Batista (Alicia Keys, Jill Scott, Diana Reeves) gewinnen. Damit wurde auch das weltberühmte Montreal Jazz Festival auf die Band aufmerksam, wo sie im letzten Jahr zu Gast waren.

www.myspace.com/coolooloosh
www.coolooloosh.com

Yuval Gerstein – Gitarre/Gesang
Rebel Sun - MC
Ori Winokur – Bass/Gesang
Yogev Shitrit - Schlagzeug
Arik Levy – Saxophon

Termine:

8. Mai 2010, 20.30 Uhr, Frankfurt Bett
9. Mai 2010, Leipzig, Stadtteilfest
11. Mai 2010, 20.00 Uhr, Düsseldorf
12. Mai 2010, 20.00 Uhr, Köln, ILI Tag
15. Mai 2010, 20.00 Uhr, Limmud, Werbellinsee
16. Mai 2010, 20.00 Uhr, Berlin Bohannon

 






 
 
Eatliz mit neuem Album auf Tournee in Deutschland
 
Fast zwei Jahre nach ihrem Debüt Album „Violent Delicate" und einer Nominierung zum „besten Musikvideo des Jahrzehnts“ in Israel (Video zum Song „Attractive"), veröffentlicht Eatliz  nun ein neues und ebenso vielversprechendes Album „Delicately Violent."

Eatliz ist eine der führenden israelischen Indie - Rockbands und nicht nur durch ihre ausgeprägten Bühnenshows bekannt. In den letzten Jahren machten Sie sich vor allem durch ihre ausgefallenen Musikvideos einen Namen. Ihre Videos zu „Attractive“und „Hey“ sind preisgekrönt. Das „Attractive“-Video wurde in Dauerrotation im israelischen Musikfernsehen gespielt und „Hey“ wurde bei über 96 weltweiten Musikvideo - und Filmfestivals eingereicht und gewann 14 internationale Preise, unter anderem den „Spike Lee Award“. Die Band selbst beschreibt ihre Musik  als „komplizierten Pop“ und bringt dem Zuhörer Bands wie Mr. Bungle, Sleepytime Gorilla Museum, Bjork, Portishead  and Cardiacs ins Gedächtnis.

„Delicately Violent" besteht genau wie sein Vorgänger aus der für Eatliz so typischen Mischung verschiedenster Musikstile, ein komplexer und von der Norm abweichender Pop. Neben sechs eigenen, bisher unveröffentlichten Songs, findet man auf dem Album unter anderem auch ein Cover des Bjork Songs „Army Of Me“.

Tournee-Daten:

5. Mai 2010, Reutlingen, 20.30 Uhr
Franz K.
Unter den Linden 23
72762 Reutlingen
Tel.: 07121 / 6963322

6. Mai 2010, Bremen, 20.00 Uhr
Treue
Schlachte Anleger 5
28195 Bremen
Tel.: 0421/ 33 62 826

7. Mai 2010, Hamburg, 16.30 Uhr
Hafengeburtstag Open Air Festival
Lotto Cruiser Stage

8. Mai 2010, Hammelburg, 20.30 Uhr
Wasserhaus
Kissinger Straße 90
97762 Hammelburg
 
www.eatliz.com
www.myspace.com/eatliz






 
 
„The Art of Duo“ Efrat Alony und Julie Sassoon im Kleinen Sendesaal des RBB in Berlin
 
Am Samstag, 29. Mai 2010, treten Efrat Alony und Julie Sassoon gemeinsam im Kleinen Sendesaal des RBB in Berlin auf.

Die israelische Sängerin, Komponistin und Texterin Efrat Alony begibt sich gemeinsam mit der britischen Pianistin und Komponistin Julie Sassoon auf die Suche nach dem, was sie selbst als das Jüdische in ihrer Musik bezeichnen würde. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, was es für sie beide jeweils heißt, eine jüdische Musikerin zu sein. Dabei forschen Sie nach spezifischen Klangfarben und einer speziellen Ästhetik in ihren Kompositionen, aber auch in ihren eigenen, sehr spannenden neuen Interpretationen von Jazz- Standards und israelischen Volksliedern.

In Israel, Deutschland und den USA studierte Efrat Alony Komposition, Arrangement, Jazzgesang und klassischen Gesang; fortführende Studien führten sie zu Joe Lovano, Bob Brookmeyer und Steve Gray. Als Feature-Solistin trat sie mit zahlreichen Bigbands auf, z.B mit dem United Women’s Orchestra, Sunday Night Orchestra (CD „Overcast“, 2008), Jazz Orchestra of the Concertgebouw (Amsterdam), HR-Bigband (CD in Vorbereitung) und Zürich Jazz Orchestra. Sie wurde mit dem Jazz-Performance-Preis der Karl-Hofer-Gesellschaft ausgezeichnet
(2007) und einem Jazz-Förderpreis des Berliner Senats (2008). „Dismantling Dreams“, Efrats viertes Album mit ihrem Bandprojekt „Alony", wurde zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk von ihrem langjährigen musikalischen Partner und Pianisten Mark Reinke produziert und am 17. April 2009 veröffentlicht.

(Foto©Carola Schmidt)

Samstag, 29. Mai 2010, 20.00 Uhr
„The Art of Duo“ Efrat Alony und Julie Sassoon

Kleiner Sendesaal des RBB
Masurenallee 8-14
14057 Berlin
Tel.:  030 / 97993-84999

http://www.alony.de/
www.myspace.com/juliesassoon






 
 
Neue Kammermusik aus Israel in Potsdam
 
Zeitgenössische Musik aus Israel steht im Zentrum eines Kammerkonzerts mit Mitgliedern der Kammerakademie Potsdam am Mittwoch, 12. Mai 2010, im Foyer des Nikolaisaals Potsdam. Das Konzert sollte ursprünglich im April stattfinden, musste aus organisatorischen Gründen jedoch auf den 12. Mai 2010, verlegt werden.

In der neuen israelischen Kammermusik berühren sich musikalische Einflüsse aus ganz unterschiedlichen Weltgegenden. Während Josef Bardanashvili in Georgien geboren wurde und erst im Alter von 47 Jahren nach Israel kam, ist mit Carmel Raz eine Musikerin vertreten, die in den USA und Israel aufwuchs. Die junge Komponistin ist auch Geigerin und Improvisatorin. Der israelisch-arabische Komponist Odeh-Tamimi spielte als Keyboarder und Schlagzeuger in verschiedenen namhaften Ensembles im Bereich traditioneller arabischer Musik, bevor er ein Studium in Deutschland aufnahm. Gilad Hochman erhielt den Israeli Prime Minister Award für seine „originellen, faszinierenden, ungewöhnlichen und farbigen Kompositionen“. Noam Yogev lebt und arbeitet als vielseitiger Musiker in Berlin.

(Foto © Carmel Raz)

Einige der Komponisten, u.a. Carmel Raz, werden anwesend sein und in ihre Kompositionen einführen.

Mittwoch, 12. Mai 2010, 20.00 Uhr

Josef Bardanashvili: Streichquartett
Ben-Zion Orgad: Ballade für Violine solo
Gilad Hochman: Trio für Violine, Viola und Violoncello
Samir Odeh-Tamimi: Tamáni für Violoncello solo
Noam Yogev: Neue Komposition für Viola und Live-Elektronik
Carmel Raz: Zwei Streichquartette

Matan Dagan (Violine)
Yuki Kasai (Violine)
Jenny Anschel (Viola)
Jan-Peter Kuschel (Violoncello)
Noam Yogev (Live-Elektronik)

Foyer Nikolaisaal Potsdam
Wilhelm-Staab-Straße 10-11
14467 Potsdam

Karten-Tel.: 0331 / 28 888
http://www.kammerakademie-potsdam.de/


 






 
 
Yasmeen Godder mit „Love Fire" am HAU 1 in Berlin
 
Vom 19. bis 21. Mai 2010 gastiert Yasmeen Godder mit ihrer neuen Produktion „Love Fire“ am HAU 1 in Berlin.

Das neue Duett der israelischen Choreografin Yasmeen Godder zeichnet sich in erster Linie durch seinen Soundtrack aus: eine Sammlung an Walzern von Johann Strauß über Jean Sibelius, Arnold Schönberg und Frédéric Chopin bis hin zu Dmitri Schostakowitsch. Der Walzer gilt als der älteste der modernen Gesellschaftstänze und vermochte zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Paartanz noch zu provozieren. Ebendiese heute eher altmodisch anmutende Zweisamkeit im ¾-Takt dient Godder zur Erkundung des Motivs der "Romantik". Dabei befasst sie sich vor allem mit dem Wunsch, sich zu verlieben, die Kontrolle zu verlieren und von der Leidenschaft für einen anderen hingerissen zu werden. Durchgespielt wird die Gratwanderung zwischen Lust und Schmerz innerhalb einer Beziehung zwischen Mann und Frau in Form einer grotesken Materialschlacht, die Godder ganz ähnlich schon in „Singular Sensation" inszenierte. Im Zuge dieser Schlacht lösen sich stereotype Rollenzuschreibungen von männlicher und weiblicher Identität auf, der Mensch wird zum Tier und scheint gerade dadurch besonders human zu sein.

19. bis 21. Mai 2010, Hau 1, jeweils 19.30 Uhr
Yasmeen Godder: „Love Fire“

(Foto©TamarLamm)

Hebbel am Ufer – HAU 1
Stresemannstr. 29
10963 Berlin
Tel.: 030 / 259004 27

www.hebbel-am-ufer.de






 
 
Arkadi Zaides bei den 20. Potsdamer Tanztagen
 
Vom 12. bis 23. Mai 2010 finden die 20. Potsdamer Tanztage statt. Zu diesem internationalen Festival für Tanz und Performance ist in diesem Jahr auch der israelische Choreograf und Tänzer Arkadi Zaides eingeladen. Am Sonntag, den 16. Mai, und Montag, den 17. Mai 2010, präsentiert er seine neueste Arbeit „Quiet“.

 „Quiet“ - Titel dieser aufwühlenden und berührenden Arbeit, benennt die Sehnsucht einer Gesellschaft, die sich im fortwährenden Schockzustand befindet und kaum die „Stille“ für Reflektion und Austausch findet. Zaides bringt arabische und jüdische Darsteller aus Israel zusammen, um dem Zustand ihres Landes, ihrer eigenen Erfahrung und Sehnsucht nachzuspüren. Eine unlösbare Aufgabe? Den vier Männern gelingt die behutsame Darstellung emotionaler Landschaften mit körperlicher Innerlichkeit und Kraft. Inmitten dieser Intensität begibt sich die Gruppe auf die Suche nach dem Ort, an dem es möglich ist, seine Dämonen frei zu lassen.

(Foto©GadiDagon)

Arkadi Zaides ist Choreograf, Tänzer und Lehrer. Geboren 1979 in der Sowjetunion, immigrierte er 1990 nach Israel. Er lebt und arbeitet in Tel Aviv. 1999, nach einem Kunst- und Tanzstudium, wurde er zunächst Teil der Noa Dar Dance Company. Von 2001 bis 2004 war er als Tänzer und Choreograf bei der Batsheva Dance Company tätig, bevor er sich entschloss, seine Karriere als freiberuflicher Choreograf fortzusetzen. Zaides Arbeiten wurden mittlerweile auf vielen internationalen Festivals in Israel und weltweit gezeigt.

Sonntag, den 16., und Montag, den 17. Mai 2010, jeweils 20.00 Uhr
Arkadi Zaides: „Quiet“ (Deutschlandpremiere)

Choreografie und Regie: Arkadi Zaides, Dramaturgie: Joanna Lesnierowska,
Tänzer: Muhammed Mugrabi, Rabie Khoury, Ofir Yudilevitch, Arkadi Zaides,
Musik: Tom Tlalim, Ziv Jacob, Domenico Ferrari, Ran Slavin

Bühne im T-Werk
Schiffbauergasse 4
14467 Potsdam
Tel.: 0331 / 240923
http://www.fabrikpotsdam.de/

www.arkadizaides.com






 
 
Israelische Teilnehmer bei der Tanzoffensive 2010 vom 1. bis 8. Mai 2010 im Lofft in Leipzig
 
Am Mittwoch, den 5. Mai 2010, sind Maya Lipsker und Reut Shemesh im Rahmen der Tanzoffensive 2010 in Leipzig zu sehen. Das Festival für aktuellen Tanz präsentiert bereits zum vierten Mal zeitgenössische Choreografien.

Mittwoch, 05. Mai 2010, 20.00 Uhr
„Welt an Leipzig“
Drei Newcomer stellen sich vor: Maya Lipsker (Israel/Berlin), Reut Shemesh (Israel/Amsterdam), POGOensemble (Köln)

Maya Lipsker (Israel/Berlin): „Bruno“

Zwei Frauen teilen eine wechselnde Wirklichkeit. Unter dem Einfluss von
Spannungen und Ängsten entwickeln sie ein regelmäßiges System von Bewegungen, welches sie aneinander bindet. Die Körper bewegen sich zwischen Kontrolle und Aggression, Sehnsüchten und dem Kampf gegen Abhängigkeit. Wir erleben, wie die Anspannung zwischen ihnen wächst. Schwächen und Obsessionen werden zur Quelle eines kraftvollen Dialogs, durch welchen sie versuchen, sich zu befreien.

Choreografie: Maya Lipsker; Tanz: Melanie Lane, Maya Lipsker; Sound: Udi Komeraan; Musik:  Benoit Charest, Otomo Yoshihide; Kostüme: Inbal Lieblich

Reut Shemesh (Israel/Amsterdam): „Kokiyaje“

Vier Frauen – halb Mensch, halb Puppe, zerbrechlich und schön. Doch unter
der glatten, eleganten Oberfläche lauert ein Abgrund aus Einsamkeit und Verzweiflung. Aus unerfülltem Hunger nach Liebe erwachsen Ausbrüche von Gewalt. Mit Humor und Zynismus untergräbt Shemesh eine idealisierte Barbiewelt.

Choreografie: Reut Shemesh; Co-Choreografie: Or Hakim; Tanz:  Irene Cortina González, Merel Roozen, Or Hakim, Reut Shemesh, Roser Tutusaus, Stav Dror, N.N.

(Foto: Kokiyaje)

LOFFT.Leipzig
Lindenauer Markt 21
04177 Leipzig
Tel.: 0341 / 355 955 10
http://www.lofft.de/

 






 
 
Israel als Gastland beim Heidelberger Stückemarkt 2010
 
Israel ist Gastland des Heidelberger Stückemarkts, der vom 29. April bis 9. Mai 2010 stattfindet.

Der Heidelberger Stückemarkt ist eines der wichtigsten Foren deutschsprachiger Gegenwartsdramatik. Neben Uraufführungs-Gastspielen bedeutender deutschsprachiger Bühnen stehen Autorennächte auf dem Programm, in denen neue Stücke junger Autoren vorgestellt werden. Als Gastland präsentiert der Stückemarkt in diesem Jahr Israel. Am 1. Mai werden in szenischen Lesungen erstemals Stücke von Yaron Edelstein, Oded Liphshitz und Roni Kuban dem deutschen Publikum präsentiert. Eine Fachjury verleiht vier hochdotierte Preise. Drei Uraufführungen vom Teatron Beit Lessin, dem Cameri Theater und dem Herzliya Ensemble, werden in Heidelberg zu Gast sein.

(Foto:Zwölf Uhr Mittags)

Heidelberger Stückemarkt vom 29. April bis 9. Mai 2010
Theater & Orchester Heidelberg
Emil-Maier-Str. 16
69115 Heidelberg
Tel.: 06221 / 58 20 000
E-Mail: tickets@theater.heidelberg.de
www.heidelberger-stueckemarkt.de


Autorentag:
Samstag, den 1. Mai 2010 von 16.00 bis 22.00 Uhr

„Hinter mir geht das Licht auf", von Oded Liphshitz
Aus dem Hebräischen von Vera Loos & Naomi Nir-Bleimling (Eingerichtet von Noam Shmuel)

Es ist Nacht in einem mehrstöckigen Wohnhaus irgendwo in Israel: Odelia, Lucie, Rivka, Rinat, Arik, Sigur und George treffen sich, verabschieden sich, gehen aneinander vorbei, suchen jemanden und finden einen anderen. George verlässt Lucie. Rinat und George nehmen sich an die Hand. Rivka beobachtet Arik. Im gleichen Atemzug, in dem die Figuren handeln, beschreiben und hinterfragen sie ihr Tun: „Von einer romantischen Szene unter den Laken / gingen wir scharf in eine Szene der Unannehmlichkeit im kleinen Zimmer über.” Mit seinen reflexiven Szenen erzeugt Oded Liphshitz eine eigene Dynamik zwischen Tun und Sagen. Der Portier des Wohnhauses ist allwissend und dient als Erzähler, der die Geschichte ankurbelt, anhält oder kommentiert. Der Tag bricht an. „Da geht hinter mir das Licht auf. Nichts hat sich geändert. Bis auf den sachten Übergang aus der Finsternis ins Licht.“

Oded Liphshitz wurde 1981 in Israel geboren. Er studierte Szenisches Schreiben, Schauspiel und Regie an der Universität Tel Aviv und erhielt während seines Studiums mehrere Stipendien. Sein Stück Sonja und Bubek wurde beim „5th International Play Festival 2007" im US-Bundesstaat Ohio uraufgeführt. Liphshitz hebt sich in der Szene junger israelischer Theaterautoren durch seine dichte Sprache ab. Er erfindet verstörende Bilder in bekannten Alltagssituationen, die er mit sprachlichen Mitteln verfremdet.

Noam Shmuel, 1980 in Israel geboren, war Journalist beim israelischen Armee-Radiosender GLZ, bevor er 2003-2006 an der University of the Arts in London Regie studierte. Dort und in Tel Aviv assistierte er an verschiedenen Theatern und inszenierte 2006 am Cameri Theater sein Stück „Zaun." Weitere erfolgreiche Regiearbeiten waren „Games in the Backyard" und „Gaza 17" am Cameri Theater und „Rawda" amTeatron Beit Lessin. 2009 koordinierte er das Erste Internationale Theaterfestival Tel Aviv. Zurzeit ist er am Cameri Theater künstlerischer Assistent des Intendanten.


„Berg", von Yaron Edelstein, unter Mitarbeit von Dalit Milstein
Aus dem Hebräischen von Sharon Nuni(Eingerichtet von Torge Kübler)

Die Figuren „Berg“, „Schmunzeln“, „Augen“, „Fleisch“ und „Ausbrüche“ bilden zusammen eine Soldatenkompanie, die sich durch die israelische Geschichte und Abschnitte ihres privaten Lebens schlägt. Sie morden und sterben, werden zu Helden und Krüppeln – dabei bleibt ihre moralische Orientierung stets undurchsichtig. Das fragmentarisch erzählte Stück stellt in seinen drei Akten Bezüge zu den Unabhängigkeitskämpfen 1948-1949, dem Jom-Kippur-Krieg 1973 und zur Person Ariel Sharons her. Die vielschichtige politische Fabel lässt den Zuschauer auch dann nicht kalt, wenn er die konkreten Hintergründe nicht kennt. Yaron Edelsteins Erstlingswerk „Berg" weicht jeder Gattungsdefinition aus und ist eine echte Herausforderung für seine fünf Darsteller.

Yaron Edelstein, 1979 in Israel geboren, schloss 2008 den Regielehrgang an der Theaterakademie Seminar Hakibutzim in Tel Aviv mit Auszeichnung ab und arbeitet als Regisseur und Autor. Er gründete das Ensemble für satirisches Theater Nana´s Friends, schrieb und inszenierte das Musical DUDI für die Royal Academy for Hugs and Kisses und inszenierte Hanoch Levins Stück Conquerer. Er gab Theater-Workshops für jüdische und arabische Jugendliche am Notzar Theater in Tel Aviv-Jaffa. „Berg" ist sein erstes Theaterstück.


„Immobilien", von Roni Kuban
Aus dem Hebräischen von Ulrike Harnisch (Eingerichtet von Sarantos Zervoulakos)

Im alten Zentrum von Tel Aviv steht ein schönes, großes Haus. Als seine Bewohnerin, die 80-jährige Betty, im Sterben liegt, beginnt zwischen den Verwandten der Streit um das geräumige Erbe. In „Immobilien" verhandeln die Figuren über ein Haus und meinen ihr Land. Roni Kubans ironischer Schreibstil enthüllt die Komplexe und Konflikte der israelischen Gesellschaft. Neve-Tzedek, die Keimzelle Tel Avivs, in der das Haus steht, ist heute ein umkämpfter Stadtteil zwischen Gentrifizierung und Spekulation, zwischen Scheitern und Traum von Veränderung. Der Text enthüllt auch menschliche Regungen: Der Kampf um Besitz ist letztlich ein Kampf um die Anerkennung der Sterbenden.

Roni Kuban, 1979 in Tel Aviv geboren, studierte an der „Sam Spiegel School" in Jerusalem Drehbuch-Schreiben. Er arbeitet als Fernsehkorrespondent und freier Berichterstatter. In seiner Talkshow schließt er sich regelmäßig mit einem Gast für 24 Stunden im Studio ein. „Immobilien" ist Kubans erstes Stück, für das er 2009 den 2. Jury- und den Publikumspreis beim Potchim Bama Festival des Teatron Beit Lessin gewann.

Zwinger 3
Zwingerstr. 3-5
69117 Heidelberg
(anschließend Publikumsgespräch)


Gastspiele aus Israel:
 
Sonntag, 2. Mai 2010, 11.00 bis 12.30 Uhr
Undercover Tel Aviv von Stéphane Bittoun & Kerstin Grübmeyer

(Im Rahmen von „Familienbande  - Theaterpartnerschaft zwischen dem Teatron Beit Lessin und dem Theater & Orchester Heidelberg - Uraufführung)

Im Süden Tel Avivs. Es ist Nacht. Vier Agenten auf dem Dach eines Parkhauses beobachten die Stadt. Sie warten auf den richtigen Moment, mit ihrer Mission zu beginnen. Eine Mission, die so geheim ist, dass selbst die Agenten nicht genau zu wissen scheinen, was ihr Ziel ist. Auf ihrer Mission kreuz und quer durch die „weiße Stadt“ entdecken die vier Agenten eine verwirrende Vielfalt von Geschichten, Orten, Menschen und Situationen. Basierend auf zahlreichen Interviews und Vor-Ort-Recherchen in Tel Aviv, an denen auch das deutsch-israelische Ensemble beteiligt war, erzählt „Undercover Tel Aviv" Lebensgeschichten aus dem modernen Israel in einem dokufiktionalen und multimedialen Spiel um Identität, Freiheit und Zugehörigkeit. Oberflächen werden zu Geheimnissen und Klischees zu Wahrheiten.

Zwinger 1
Zwingerstr. 3-5
69117 Heidelberg
(anschließend Publikumsgespräch)


Sonntag, 2. Mai 2010, 19.00 bis 20.00 Uhr
Zwölf Uhr mittags von Shmuel Vilozhny nach dem Roman „I didn’t execute the Mission" von Arieh Segev, Uraufführung Cameri Theater, Tel Aviv, Buch & Regie Shmuel Vilozhny
(Hebräisch mit deutschen Untertiteln)

„Zwölf Uhr Mittags" erzählt die Geschichte eines israelischen Unteroffiziers, der 1973 den Befehl erhält, seinen Dienst am Ufer des Suezkanals anzutreten. Am zweiten Tag von den Ägyptern gefangen genommen, sieht er während der 45-tägigen Gefangenschaft im Lagerkino den Westernklassiker „Zwölf Uhr Mittags" mit Gary Cooper. In die Freiheit entlassen, muss er sich einer Befragung durch das israelische Militär unterziehen …
Nur mit Hilfe eines Stuhls führt der Darsteller Yiftach Klein einen energiegeladenen Dialog mit den Zuschauern – und mit sich selbst. Er erzählt die Geschichte des Unteroffiziers, stellt sich zugleich den eigenen Fragen und denen der israelischen und ägyptischen Vernehmungsbeamten und gerät in verzweifelte Erklärungsnot.
Die Inszenierung einer schmerzhaften individuellen und politischen Wirklichkeit gewann den ersten Preis beim Theaterfestival TheaterNetto in Tel Aviv und beim Thespis Festival in Kiel. „Vilozhny und Klein bringen ein kraftvolles Stück auf die Bühne, das zudem unterhaltsam und zugänglich ist. Dieses Stück muss gesehen werden.“ (Israelische Tageszeitung Makor Rishon)

Theaterkino
Hauptstraße 42
69117 Heidelberg
(anschließend Publikumsgespräch in Anwesenheit des Autors)


Dienstag, 4. Mai 2010, 19.00 bis 20.20 Uhr
Die Stadt der kleinen Menschen nach Scholem Alejchem, Uraufführung Herzliya Ensemble
(Hebräisch mit deutschen Untertiteln)

In der fiktiven „Stadt der kleinen Menschen“ leben typisierte Charaktere: Der Bestattungsunternehmer und sein Sohn Benyamchik, der in der großen Stadt studieren geht, die Tochter des Rabbis, die sich der Heirat verweigert und ihren Vater verlässt, oder der reiche Bürger der Stadt, der sich wünscht, Baron von Rothschild zu werden. Scholem Alejchems Romane und Dramen setzen sich mit den Schwachen und Ausgegrenzten auseinander – und mit einer Gesellschaft, die sich nicht im Klaren darüber ist, dass sie ihren Totentanz aufführt. Die Adaption und Inszenierung verschiedener Kurzgeschichten Alejchems zeigt Szenen von Vertreibung, Ausgrenzung und Verlust. In einem geschickten Spiel mit israelischen Stereotypen, mit Nostalgie und kollektiver Erinnerung pendelt der Humor in „Die Stadt der kleinen Menschen" zwischen Ironie und Erschütterung.

Theaterkino
Hauptstraße 42
69117 Heidelberg
(anschließend Publikumsgespräch)


Rahmenprogramm:

Samstag, 1. Mai 2010, 14.00  bis 15.30 Uhr
Speed-Dating Israeli Theater
 

Ein Raum. Stühle. Experten. Nehmen Sie Platz, es kann nur interessant werden! Wir haben die Akteure des Heidelberger Stückemarkts gebeten, ein paar Minuten nur für Sie da zu sein. Im Fünfminutentakt haben Sie die Gelegenheit, mit Schauspielern, Autoren, Produktionsleitern, Dramaturgen und Kulturvermittlern aus Tel Aviv über Theater, Kultur und Politik in Israel zu sprechen, zu streiten und zu sinnieren. Auf Deutsch, Englisch oder vielleicht sogar Hebräisch können Sie Fragen stellen und die eingeladenen Künstler ganz persönlich kennenlernen.  

Zwinger 1
Zwingerstr. 3-5
69117 Heidelberg


Sonntag, 2. Mai 2010, 16.30 bis 18.30 Uhr
100 Jahre Tel Aviv, Vortrag von Igal Avidan

Die Stadt Tel Aviv gilt als das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des modernen Israel. „Jerusalem betet und Tel Aviv feiert“, besagt ein israelisches Sprichwort. Die Stadt wurde am 11. April 1909 gegründet, als Akiva Arie Weiss, ein umtriebiger Industrieller und Visionär, Grundstücke im Dünensand unter den 60 Gründerfamilien verloste. Mit dem Auszug aus der überfüllten arabischen Küstenstadt Jaffa sollte die Basis eines zionistischen Zentrums in Palästina entstehen – in guter Nachbarschaft mit den einheimischen Arabern. Nachdem die ersten Häuser standen, einigte man sich auf den Namen Tel Aviv, „Hügel des Frühlings.“ So lautet auch der hebräische Titel des Romans „Altneuland" von Theodor Herzl. Inwieweit ist Tel Aviv das Herz des Staates Israel? Wie hat sich die Nachbarschaft zwischen Tel Aviv und Jaffa verändert? Wie wurde Tel Aviv als die „weiße Bauhausstadt“ wiedergeboren? Und was ist der heiligste Ort in dieser Stadt? Diesen Fragen wird Igal Avidan in seinem Vortrag nachgehen und historische und aktuelle Bilder von Tel Aviv zeigen.

Igal Avidan, geboren 1962 in Tel Aviv, studierte Englische Literatur und Informatik in Ramat Gan, Israel, sowie Politikwissenschaft in Berlin, wo er heute lebt. Er arbeitet als freier Journalist und Deutschland-Korrespondent für verschiedene israelische Zeitungen sowie als Autor und Kolumnist zum Thema Nahost unter anderem für den Deutschlandfunk, den WDR, die Süddeutsche Zeitung, die Neue Zürcher Zeitung, die Berliner Zeitung, den Tagesspiegel und die Welt.

Theaterkino
Hauptstraße 42
69117 Heidelberg


Montag, 3. Mai 2010, 22.00 Uhr Einführung
22.30 – 23.30 Uhr, Tel Aviv.Location - Kurzfilme aus Tel Aviv

Zehn StudentInnen der Minshar-Kunsthochschule in Tel Aviv produzierten aus Anlass des 100. Stadtgeburtstags Kurzfilme über zehn Straßen der Stadt. Dabei entstanden sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Stadt und ihre Bewohner, die ständig auf einem Vulkan zu tanzen scheinen. Zu sehen sind Szenen voller Ironie, Wärme und Verzweiflung, Melancholie und Glück, Intimität und Leidenschaft. Die Filme bieten eine gute Gelegenheit, einen Blick auf das Leben in Tel Aviv jenseits der Tagesschau-Klischees zu werfen.
Auf der Minshar-Kunsthochschule wird Film, Fotografie, Bildende Kunst, Medienkunst und Literatur unterrichtet und es wird ein besonderes Augenmerk auf experimentelle und interdisziplinäre Kunstprojekte gelegt.

Theaterkino
Hauptstraße 42
69117 Heidelberg

 


Am 30. April 2010 wird, um 17.30 Uhr darüber hinaus die Ausstellung von Vardi Kahana „Eine Familie“ im Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma eröffnet. Die Ausstellung läuft bis 30. Mai 2010.

(Foto©VardiKahana)

Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Bremeneckgasse 2
69117 Heidelberg

Öffnungszeiten
Di.:   9.30 bis 19.45 Uhr
Mi., Do., Fr.:    9.30 bis 16.30 Uhr
Sa.:, So.:    11.00 bis 16.30 Uhr
Mo. sowie an gesetzlichen Feiertagen geschlossen

www.vardikahana.com






 
 
„Die Banalität der Liebe“ von Savyon Liebrecht in Heidelberg und Freiburg
 
„Die Banalität der Liebe“ von Savyon Liebrecht ist am 30. April in Heidelberg und am 2. Mai 2010 in Freiburg zu Gast.

Das Stück erzählt die Geschichte der stürmischen Liebesbeziehung zwischen zwei der wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts: Hannah Arendt und Martin Heidegger. Arendt lernt den verheirateten Professor am Anfang ihres Studiums in Marburg kennen. Als Hitler an die Macht kommt, flieht sie aus Deutschland – Heidegger wird Mitglied der NSDAP. Nach dem Krieg lässt sie die Beziehung zu Heidegger trotz allem wieder aufleben. Die Banalität der Liebe – Arendt nannte ihren Bericht des Eichmann-Prozesses „Die Banalität des Bösen" – spielt auf zwei Erzählebenen: Ein junger Mann sucht die berühmte Autorin 1975 kurz vor ihrem Tod in New York auf, um ein Interview mit ihr zu führen. Seine Fragen, die in ihr Erinnerungen an die in Rückblenden erzählte Geschichte mit Heidegger auslösen, machen bald deutlich, dass sein Anliegen kein wissenschaftliches, sondern ein persönliches ist…

Savyon Liebrecht wurde 1948 in München als Tochter polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender geboren. Sie wuchs in Israel auf und studierte Philosophie und Literaturwissenschaft in Tel Aviv. Sie verfasste Theaterstücke, Fernsehdrehbücher, Romane und Erzählungen. 2007 wurde „Die Banalität der Liebe“ noch vor der Uraufführung in Tel Aviv in Bonn aufgeführt. „Die Banalität der Liebe“ wurde für drei Kategorien des diesjährigen israelischen Theaterpreises nominiert: Beste Inszenierung eines israelischen Stückes (Stück & Regie); Beste Darstellerin in einer Hauptrolle (Leora Rivlin); Beste Darstellerin in einer Nebenrolle (Michal Shtamler).

„Die Banalität der Liebe“ von Savyon Liebrecht (Israelische Erstaufführung)
Teatron Beit Lessin, Tel Aviv


30. April 2010, 21.30 bis 23.15 Uhr

Theaterkino
Hauptstraße 42
69117 Heidelberg

Sonntag, 2. Mai 2010, 20.00 Uhr

Theater Freiburg
Bertoldstr. 46
79098 Freiburg
Tel.: 0761 / 201 2853
E-Mail: theaterkasse@theater.freiburg.de
www.theater.freiburg.de

 






 
 
„Israel im Spiegel von Fotografie, Literatur und Theater – Eine Momentaufnahme“, Paneldiskussion am 4. Mai 2010 in München
 
Am Dienstag, den 4. Mai 2010, findet im Jüdischen Gemeindezentrum in München eine Paneldiskussion unter dem Motto „Israel im Spiegel von Fotografie, Literatur und Theater – Eine Momentaufnahme“ statt. An dieser Diskussion nehmen Micha Bar-Am, Nava Semel und Sara von Schwarze teil.

(Fotos: Micha Bar-Am©Tina Ruisinger, Nava Semel©Vardi Kahana, Sara von Schwarze©privat)

Dieser Abend ist drei Kulturschaffenden mit ganz unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Generationen gewidmet. Das Gespräch dreht sich um Identitäts- und Kulturentwicklung im modernen Israel und um persönliche Geschichten von Ankunft und Beheimatung. Die Spannungen und Gegensätze, die in der „altneuen“ Heimat Israel, einer jungen Nation mit langer Geschichte, entstehen, sind Gegenstand ihres künstlerischen Schaffens. Aus der individuellen Perspektive der Teilnehmer heraus wird im Gespräch auch die Rolle von Fotografie, Literatur und Theater bei der Entstehung einer spezifisch israelischen Identität, der sog. Israeliness, beleuchtet.
Nava Semel ist als Tochter einer Auschwitz-Überlebenden eine Schriftstellerin der zweiten Generation, - die in Deutschland geborene Israelin Sara von Schwarze lebt „zwischen allen Identitäten“, wie sie selbst sagt, - der Magnum-Fotograf Micha Bar-Am bezeichnet sich als „visuellen Anthropologen“: diese drei Perspektiven bieten faszinierende Einblicke in Israels Gegenwart.

Micha Bar-Am, geb. 1930 in Berlin, Magnum-Fotograf, 1977-1993 Kurator für Fotografie des Tel Aviv Museums.
Nava Semel, geb. 1954 in Tel Aviv, Schriftstellerin, studierte Kunstgeschichte, veröffentlichte Gedichte, Theaterstücke, Romane für Erwachsene  und Kinder.
Sara von Schwarze, geb. 1968 in München, seit 1969 in Israel, Schauspielerin u.a. am Cameri-Theater, Beit Lessin und an der Habima in Tel Aviv.

Paneldiskussion am Dienstag, den 4. Mai 2010, in München mit Micha Bar-Am, Nava Semel, Sara von Schwarze
Gespräch in Deutsch und Englisch, Moderation: Dr. Alexandra Nocke, Berlin.

Jüdisches Gemeindezentrum
St.-Jakobs-Platz 18
80331 München

Tel.: 089 / 20 24 00-491
E-Mail: karten@ikg-m.de

Informationen:
www.ikg-m.de/index.php?id=123

Bis 5. Mai 2010 ist außerdem noch die Ausstellung mit eindrucksvollen Zeitdokumenten von Paul Goldman zusammen mit ausgewählten Fotografien von David Rubinger zu sehen.

Gasteig
Rosenheimer Str. 5, 1. OG
81667 Gasteig






 
 
Orto-da mit „Stones“ bei den Walder Theatertagen
 
Im Rahmen der Solinger Kulturreihe „Walder Theatertage“ wird am 11. Juni 2010 in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Synagoge die visuelle Theaterperformance „Stones“ des israelischen Gruppe Orto-da aufgeführt.

In diesem Stück erschaffen sechs Darsteller eine lebende, musikalische, surrealistische, komische und fantastische Statue, die sich mit dem Mythos des Sieges des menschlichen Geistes befasst: Nach Ende des 2. Weltkriegs werden gewaltige Granitblöcke, ursprünglich von den Nationalsozialisten für ein Siegesmonument vorgesehen, zu einem Denkmal für die Kämpfer des Aufstands im Warschauer Ghetto. Plötzlich erwacht der Stein zum Leben und erzählt eine andere Geschichte, die - jenseits der Begriffe von Sieg und Niederlage - von Hoffnung und Mut als menschlichen Kategorien spricht. In pantomimischer Darstellung, mit auf die Handlung abgestimmten Licht- und Soundeffekten, gelingt es den sechs Schauspielern, dieses Thema in die Gegenwart zu holen, ohne ihm seine historische Bedeutung zu nehmen.

„Stones“ wurde 2005 mit dem 1. Preis für „Originalität“ und „Beste Show” beim Internationalen Straßentheater Festival „bat-yam“ in Israel ausgezeichnet.

Freitag, 11. Juni 2010, 20.00 Uhr
Orto-da: „Stones“

Aula Gymnasium Schwertstraße
Schwertstraße 19
42651 Solingen
Tel.: 0212 / 230 12 34
www.walder-theatertage.de






 
 
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